20 Jahre Hoffnung

Die Schwangerschaftsberatung esperanza im Erzbistum Köln feierte Jubiläum. In zwei Jahrzehnten wurden mehr als 185 000 Menschen unterstützt. Die Beratungsstellen waren auch in der Zeit des Corona-Lockdowns immer erreichbar.

Die katholische Schwangerschaftsberatung esperanza im Erzbistum Köln hat 2020 runden Geburtstag gefeiert. Seit 20 Jahren unterstützen inzwischen 67 Beratende an 43 Standorten Frauen und Paare während und nach einer Schwangerschaft.

Es war eine Geburtsstunde, die sich für viele Mitarbeitende seinerzeit nicht wie eine solche anfühlte, als zu Beginn des neuen Jahrtausends esperanza aus der Taufe gehoben wurde. Daran erinnerte Diözesan-Caritasdirektor Dr. Frank Johannes Hensel beim Festakt zum Jubiläum im November 2020 in der Kölner Kirche Maria im Kapitol.

esperanza – Hoffnung – war 2000 vom ehemaligen Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner ins Leben gerufen worden, nachdem die katholische Kirche in Deutschland aus dem staatlichen System der Konfliktberatung – mit dem Beratungsschein als Voraussetzung für eine straffreie Abtreibung – ausgestiegen war.

Großes Engagement

Heute ist die Geschichte esperanzas ein Erfolg: Mehr als 185 000 Menschen wurden in zwei Jahrzehnten unterstützt, knapp 50 Millionen Euro hat das Erzbistum Köln in den Fachdienst investiert. „Geld, das bestens angelegt ist“, so Hensel.

 „Die Schwangerschaftsberatung ist eine Art Türöffner für Frauen oder Paare, die sich in einer finanziellen oder emotionalen Notlage befinden“, sagt esperanza-Referentin Anke Hirsch. „In der Arbeit, die dann einsetzt, zeigt sich, wie vielfältig wir sind und von welch hoher Qualität unser Beratungs- und Hilfenetzwerk ist. Das sind gewachsene Strukturen, die vom großen Engagement der Mitarbeitenden leben.“ 

Diese hohe Einsatzbereitschaft habe sich auch in der Corona-Zeit gezeigt, als die Beratung während des Lockdowns aufrechterhalten worden sei. „Unsere Beratungsstellen waren immer erreichbar, telefonisch, online und bei besonders sensiblen Themen auch persönlich“, sagt Anke Hirsch.

Viel Hilfe unter einem Dach

In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat sich der Dienst in viele Richtungen weiterentwickelt. Der Bereich der Frühen Hilfen wurde angegliedert, es gibt unter dem Dach von esperanza eine Väterberatung, Beratung zur Pränataldiagnostik, ein Hilfsangebot für Frauen, die von weiblicher Genitalverstümmelung betroffen sind, und sexualpädagogische Angebote in Schulen. „In unseren Beratungsstellen nehmen wir sehr unmittelbar gesellschaftliche Strömungen wahr und reagieren darauf“, sagt Anke Hirsch. „In der Corona-Zeit zum Beispiel hat sich schnell gezeigt, dass viele Frauen durch Kurzarbeit oder Jobverlust in finanzielle Notlagen geraten sind.“

Gottesdienst zum Fest

Viele Erfolge, viele Gründe, den 20. Geburtstag im November groß zu feiern. Doch Corona sorgte für Einschränkungen: Am festlichen, von Weihbischof Ansgar Puff zelebrierten Gottesdienst in Maria im Kapitol konnte nur eine kleine Anzahl an Menschen teilnehmen. Die Mitarbeitenden verfolgten den Festakt vor Ort in ihren Beratungsstellen – und kamen auch zu Wort, wie Bettina Stotko vom SKFM Düsseldorf, die auf den Punkt brachte, was die Arbeit für sie so besonders macht: „Mit den Frauen zu weinen, zu schreien, aber auch mal zu tanzen, wenn ihnen danach ist, das macht es aus, bei esperanza zu arbeiten.“

Generationswechsel

Für die Zukunft sieht Anke Hirsch die Herausforderungen in der Digitalisierung und im Generationswechsel, der sich unter den Mitarbeitenden in den kommenden Jahren abzeichnet. „Aber ich bin sicher, es wird erfolgreich weitergehen, es gibt bei uns keinen Stillstand“, so die esperanza-Referentin. 


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